Ein Plädoyer für den Hausverstand

Nahezu täglich treffen wir in unserem Berufsleben auf neue Trends, Schlagwörter, Techniken, Ideen. Diese Fülle an Informationen überfordern uns und halten uns ständig auf Trab. Entweder wir prokrastinieren ob der Überforderung oder wir gehen mal in die eine, dann in die andere Richtung, lernen mal dies, mal das. Beide Verhaltensweisen kommen zum gleichen Ergebnis: Wir kommen nicht ins Tun.

Welche Möglichkeiten also haben wir, wenn wir dringend skalieren müssen, mehr Leads generieren sollen, unser Onpage SEO optimieren müssen, endlich in TikTok einsteigen sollten?

Ich denke, wir sollten wieder lernen, auf unseren Hausverstand zu hören.

Oft wissen wir, wo tatsächlich Handlungsbedarf besteht und was getan werden müsste, um einer Lösung näherzukommen. Aus verschiedenen Gründen tun wir es aber nicht, sondern gehen Umwege. Hier hilft Ehrlichkeit. Wenn wir uns zugestehen, unseren individuellen Hinderungsgrund zu benennen, ist das ein mutiger Schritt. Auch wenn das nicht bedeutet, dass wir deshalb gleich alles anders machen. Es ist dennoch der erste und vielleicht sogar wichtigste Schritt. Zumindest dann, wenn er keine Selbstvorwürfe auslöst, sondern ganz unbelastet als ein interessanter Aspekt betrachtet wird, den man da gerade herausgefunden hat.

Wenn wir wirklich nicht wissen, was uns hindert, liegt es oft daran, dass wir uns im Dschungel der Möglichkeiten verloren haben und das Problem vor lauter Lösungen nicht mehr erkennen können. Oft wird diese dann auf der Maßnahmen-Ebene, der Technik oder der Wahl des Kanals gesucht. Was auch gut funktionieren kann, wenn man bei seiner Entscheidung bleibt und diese konsequent verfolgt. Damit meine ich nicht das sture Dranbleiben ohne Wenn und Aber, sondern die Schaffung relevanter Entscheidungsgrundlagen für weitere Schritte. Ohne sinnvolle Kriterien zu definieren und das eigene Tun zu evaluieren, kann ich nicht wissen, ob mein Weg weiterverfolgt werden soll oder ob es Anpassungen braucht.

Besinnen wir uns doch wieder auf die wesentlichen Fragen und versuchen zu vereinfachen.

Was ist mein Ziel? Was hindert mich daran, es zu erreichen? Wo kann ich konkret ansetzten mit meinen derzeitigen Möglichkeiten? … Und: Wie kann ich all das so ausdrücken, dass es ein Kind versteht?